Südzucker überträgt Industriedenkmal Zuckerfabrik Oldisleben auf gemeinnützige Stiftung

Mannheim, 01.07.2022 79.24 kB

Am 1. Juli 2022 hat die Südzucker AG die historische Zuckerfabrik Oldisleben mit einem Festakt offiziell auf die neu gegründete Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben übertragen. Als Vertreterin des Freistaats Thüringen übergab Staatssekretärin Katharina Schenk die Stiftungsurkunde im Rahmen der Feierlichkeiten an den Vorstand der Stiftung.

Die gemeinnützige und rechtlich eigenständige Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben wurde von der Südzucker AG errichtet und zum Start mit einer sechsstelligen Summe unterstützt. Sie wird sich künftig eigenverantwortlich um die Bewahrung und Weiterentwicklung des geschichtlichen Erbes der Zuckerfabrik kümmern. Südzucker bleibt der historischen Stätte aber auch weiterhin verbunden. So hat Südzucker-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kirchberg den Vorsitz des Stiftungsvorstands übernommen, dem neben ihm Dr. Markus Lorenz (Südzucker AG) sowie der Stiftungsrechtler Prof. Dr. Olaf Werner (Friedrich-Schiller-Universität Jena) angehören. Das Kuratorium ist besetzt mit Erich Sattler (Südzucker AG), Antje Hochwind-Schneider (Landrätin Kyffhäuserkreis), Sabine Guzowski (Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie) sowie Manfred Grund (MdB). Geschäftsführer der Stiftung ist Dr. Peter Meinecke.

„Als Stiftung fällt es uns leichter, das Industriedenkmal zu entwickeln, die Zusammenarbeit mit den Behörden wird einfacher und wir haben mehr Freiheiten bei der Vermarktung“, fasst Dr. Meinecke die Vorteile der Stiftungsgründung zusammen. „Dafür bestehen schon konkrete Pläne. Die Fabrik soll nicht nur als Schaudenkmal und technisches Museum erhalten bleiben und ein touristisches Ausflugsziel in der Region werden. Sie ist auch eine beeindruckende Kulisse für Vorträge, Konzerte oder Events. Entsprechende Konzepte werden bereits erarbeitet. Schließlich soll gerade auch die junge Generation an die industriegeschichtliche Bedeutung des Ortes herangeführt werden. Aus diesem Grund werden nicht nur Praktikumsplätze für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende angeboten. Vielmehr führt die Stiftung schon Gespräche mit Universitäten und Unternehmen, damit Besuche in der ‚Zeitkapsel Oldisleben‘ ein fester Bestandteil für deren Studierende, Auszubildende und Nachwuchskräfte werden. Dadurch soll nicht nur geschichtliches Interesse geweckt, sondern auch Wissen für die heutige berufliche Wirklichkeit vermittelt werden.“

Staatssekretärin Katharina Schenk würdigt die Bedeutung der Zuckerfabrik Oldisleben und der Stiftung: „Als weltweit einzigartiges, noch erhaltenes technisches Denkmal steht die Zuckerfabrik in Oldisleben nicht nur für die Geschichte der gesamten industriellen Zuckerherstellung, sondern wirkt auch identitätsprägend für eine Gemeinde. Die Stiftung würdigt die Leistung der Fabrikarbeiterinnen und -arbeiter des vergangenen Jahrhunderts und trägt gleichzeitig ihre gemeinsam geschaffenen Werte in die Zukunft.“

Dr. Markus Lorenz, der als ehemaliger Werkleiter der Südzucker-Zuckerfabrik in Zeitz auch für Oldisleben zuständig war, ergänzt: „Die Zuckerfabrik Oldisleben ist als Industriedenkmal einzigartig in Europa und veranschaulicht ganz besonders die historische Bedeutung der Zuckerindustrie in dieser Region. Als Südzucker AG sind wir stolz auf dieses Kulturerbe und haben daher sehr gerne über 30 Jahre zu seinem Erhalt beigetragen – natürlich auch dank der großzügigen Fördermittelunterstützung des Bundes und des Freistaats Thüringen.“

Die 1872 erbaute Zuckerfabrik Oldisleben wurde bis zu ihrer Stilllegung nach der Rübenverarbeitungskampagne 1990 noch mit voll funktionsfähigen Maschinen und Anlagen aus dem 19. Jahrhundert – etwa einer Diffusionsbatterie, einem Doppelkonus-Kalkofen und mehreren Dampfmaschinen – betrieben. Nach der Wiedervereinigung übernahm Südzucker die Fabrik und sorgte seitdem für ihren Erhalt als Industriedenkmal, um der Nachwelt einen Einblick in die Arbeitswelt vergangener Epochen der Zuckerindustrie und deren Technik-, Kultur- und Sozialge-schichte zu ermöglichen. Dafür hat Südzucker zusammen mit dem Freistaat Thüringen und dem Bund eine siebenstellige Summe in die Zuckerfabrik investiert und ihre schrittweise Restaurierung vorangetrieben. Die Erhaltungsarbeiten gehen auch nach der Übergabe an die Stiftung weiter; die entsprechende Finanzierung ist gesichert.

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