Südzucker steigert operatives Ergebnis im Geschäftsjahr 2021/22 deutlich

Mannheim, 19.05.2022 161.24 kB

Die Südzucker AG hat am 4. April 2022 bereits die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2021/22 (1. März 2021 bis 28. Februar 2022) veröffentlicht. Mit der heutigen Veröffentlichung des Geschäftsberichts folgen nun die endgültigen Angaben. Demnach stieg der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2021/22 um 920 Millionen Euro auf 7.599 (Vorjahr: 6.679) Millionen Euro. Während der Umsatz im Segment Spezialitäten leicht über Vorjahresniveau lag, stieg er im Seg-ment Frucht moderat und in den Segmenten Zucker, CropEnergies und Stärke deutlich an.


Das Konzern-EBITDA lag mit 692 (Vorjahr: 597) Millionen Euro deutlich über Vorjahr.


Das operative Konzernergebnis konnte im Geschäftsjahr 2021/22 deutlich auf 332 (Vorjahr: 236) Millionen Euro gesteigert werden. Der Ergebnisanstieg ist im Wesentlichen auf die deutlich verbesserten Ergebnisse in den Segmenten Zucker, CropEnergies und Stärke zurückzuführen. Im Segment Spezialitäten ging das operative Ergebnis dagegen deutlich und im Segment Frucht leicht zurück. 


Der Anstieg des Capital Employed um 103 Millionen Euro auf 6.325 (Vorjahr: 6.222) Millionen Euro resultierte im Wesentlichen aus der Zunahme der Vorratsbestände und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund der angestiegenen Umsatzerlöse. Bei einem deutlich verbesserten operativen Ergebnis von 332 (Vorjahr: 236) Millionen Euro stieg der ROCE auf 5,3 (Vorjahr: 3,8) Prozent.


Dividendenvorschlag 0,40 Euro je Aktie


Der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2021/22 eine Dividende von 0,40 Euro je Aktie vor. Die Hauptversammlung soll am 14. Juli 2022 wiederum in virtueller Form stattfinden.


Segment Zucker mit deutlich verringertem operativen Verlust


Im Segment Zucker stieg der Umsatz deutlich auf 2.623 (Vorjahr: 2.255) Millionen Euro, was sowohl auf höhere Zuckererlöse als auch auf höhere Zuckerabsätze zurückzuführen ist. Mit Beginn des Geschäftsjahres 2021/22 wirkten die im zurückliegenden Zuckerwirtschaftsjahr 2020/21 erzielten Preiserhöhungen, seit Oktober 2021 zusätzlich die nochmaligen Preiserhöhungen mit Beginn des neuen Zuckerwirtschaftsjahres 2021/22.


Der operative Verlust konnte im Geschäftsjahr 2021/22 deutlich auf -21 (Vorjahr: -128) Millionen Euro reduziert werden. Den höheren Zuckererlösen und -absätzen standen zu Beginn des Geschäftsjahres insbesondere rohstoffpreisbedingt höhere Produktionskosten aus der Kampagne 2020 sowie seit dem dritten Quartal teilweise drastische Kostensteigerungen bei Energie, Verpackungsmaterial und Rohstoffen gegenüber. Diese massiven Kostensteigerungen sowie ein zu Geschäftsjahresende zwar über Vorjahr aber unter den Erwartungen liegender Absatz führten trotz besserer Kapazitätsauslastung in der Kampagne 2021 dazu, dass das angestrebte Ziel eines operativen Gewinns nicht erreicht wurde.


Verarbeitungskampagne und Zuckerproduktion 2021


Die durchschnittliche Verarbeitungsdauer stieg von 108 auf 124 Tage. Am längsten arbeitete das Werk Zeitz, wo nach 177 Kampagnetagen am 5. März 2022 die letzten Rüben der Kampagne 2021/22 verarbeitet wurden.
In der Südzucker-Gruppe stieg der Rübenertrag im Anbaujahr 2021 auf 78,3 (Vorjahr: 70,4) Tonnen je Hektar – ein überdurchschnittliches Ergebnis. In Verbindung mit der leicht erweiterten Anbaufläche stand eine Gesamtrübenmenge von 27,6 (Vorjahr: 24,1) Millionen Tonnen zur Verarbeitung bereit. Ein leicht unterdurchschnittlicher Zuckergehalt von 17,3 (Vorjahr: 16,8) Prozent führte zu einem theoretischen Zuckerertrag von 13,6 (Vorjahr: 11,8) Tonnen je Hektar. 


Insgesamt stieg die Zuckererzeugung aus Rüben und Raffination im Konzern auf 4,4 (Vorjahr: 3,7) Millionen Tonnen. Auch die Menge des in den Werken Rain und Tulln erzeugten Biozuckers nahm aufgrund der größeren Anbaufläche zu. Die Menge an Futtermitteln und Melasse stieg auf 1,5 (Vorjahr: 1,3) Millionen Tonnen.


Segment Spezialitäten durch steigende Kosten belastet


Das Segment Spezialitäten hat mit 1.781 (Vorjahr: 1.710) Millionen Euro einen Umsatz leicht über Vorjahresniveau erzielt. Dazu trugen insbesondere höhere Erlöse bei insgesamt rückläufi-gen Absatzmengen bei. Im Vorjahr war der Beginn des Geschäftsjahres coronabedingt durch teils sprunghafte Nachfragesteigerungen, beispielsweise bei Tiefkühlpizzen, positiv beeinflusst.


Das operative Ergebnis ging im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf 117 (Vorjahr: 159) Millionen Euro zurück. Die Belastungen durch steigende Rohstoff-, Energie-, Logistik- und sonstige Kosten konnten nicht durch höhere Erlöse gedeckt werden, da die Kosten nur teilweise und mit zeitlichem Verzug an Kunden weitergegeben werden konnten.


CropEnergies mit Rekordergebnis


Im Segment CropEnergies stieg der Umsatz deutlich auf 1.004 (Vorjahr: 774) Millionen Euro, wozu sowohl deutlich höhere Erlöse als auch gesteigerte Absatzmengen beitrugen.


Dementsprechend wurde das starke operative Ergebnis des Vorjahres nochmals übertroffen und mit 127 (Vorjahr: 107) Millionen Euro erneut ein Rekordergebnis erzielt. Höhere Absatzmengen sowie deutlich gestiegene Erlöse konnten dabei die ebenfalls erheblich gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten mehr als ausgleichen.


Segment Stärke mit deutlich verbessertem operativen Ergebnis


Im Segment Stärke konnte der Umsatz deutlich auf 940 (Vorjahr: 774) Millionen Euro gesteigert werden. Dabei wirkten sich gestiegene Erlöse sowie die erfreuliche Absatzentwicklung positiv aus.


Der Absatz- und Erlösentwicklung folgend stieg das operative Ergebnis im Berichtszeitraum deutlich auf 57 (Vorjahr: 45) Millionen Euro. Erheblich höhere Rohstoff- und Energiekosten konnten durch Erlös- und Absatzsteigerungen mehr als ausgeglichen werden. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2021 wirkte sich dabei die erfreuliche Entwicklung der Ethanol-Notierungen positiv aus.


Segment Frucht mit operativem Ergebnis auf Vorjahresniveau


Im Segment Frucht stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr moderat auf 1.251 (Vorjahr: 1.166) Millionen Euro. Der Anstieg der Verkaufspreise bei den Fruchtzubereitungen trug dazu ebenso bei, wie die Absatz- und Erlössteigerung bei Fruchtsaftkonzentraten. 


Das operative Ergebnis liegt mit 52 (Vorjahr: 53) Millionen Euro leicht unter Vorjahr. Dabei konnten bei den Fruchtzubereitungen höhere Erlöse die gestiegenen Kosten nicht voll kompen-sieren. Bei den Fruchtsaftkonzentraten stiegen sowohl die Absatzmengen als auch die Marge, was insgesamt zu einem positiven Ergebnisbeitrag führte.


Konzernprognose 2022/23 unverändert


Südzucker erwartet – wie bereits am 14. April 2022 veröffentlicht - für das laufende Geschäfts-jahr 2022/23 einen Konzernumsatz von 8,7 bis 9,1 (Vorjahr: 7,6) Milliarden Euro. Dabei wird in den Segmenten Zucker, Spezialitäten und Stärke mit einem deutlichen Umsatzanstieg gerechnet. Im Segment CropEnergies wird eine Bandbreite zwischen 1,3 und 1,4 Milliarden Euro gesehen. Im Segment Frucht wird mit einem moderaten Umsatzanstieg gerechnet. 


Das operative Konzernergebnis wird in einer Bandbreite zwischen 300 und 400 (Vorjahr: 332) Millionen Euro gesehen. Dabei wird im Segment Zucker mit einem operativen Ergebnis in einer Bandbreite zwischen 0 und 100 Millionen Euro gerechnet. In den Segmenten Spezialitäten und Frucht wird von einem operativen Ergebnis deutlich unter dem Vorjahresniveau ausgegangen. Das operative Ergebnis im Segment CropEnergies wird in einer Bandbreite zwischen 105 und 155 Millionen Euro erwartet. Im Segment Stärke wird mit einem moderaten Ergebnisrückgang gerechnet. 


Das Konzern-EBITDA wird in einer Bandbreite zwischen 660 und 760 (Vorjahr: 692) Millionen Euro gesehen.


Südzucker geht von einem leichten Anstieg des Capital Employed aus. Auf Basis der genannten operativen Ergebnisverbesserung wird mit einem leichten Anstieg des ROCE (Vorjahr: 5,3 Prozent) gerechnet. 


Für das erste Quartal 2022/23 wird von einem deutlichen Anstieg des EBITDA und des operativen Ergebnisses gegenüber dem Vorjahresniveau (Q1 2021/22: EBITDA: 121 Millionen Euro; operatives Ergebnis: 49 Millionen Euro) ausgegangen. 


Der Prognose liegen die Annahmen zugrunde, dass der Ukraine-Krieg temporär und regional begrenzt bleibt, die physische Versorgung mit Energie und Rohstoffen gewährleistet ist und sich innerhalb des Geschäftsjahres 2022/23 die Absatz- und Beschaffungsmärkte wieder teilweise normalisieren. Dabei wird der von uns erwarteten Weitergabe der insbesondere im Rohstoff- und Energiebereich deutlich gestiegenen Preise in neue Kundenkontrakte eine entscheidende Bedeutung zukommen.


Group Strategy 2026 PLUS – Get the Power of Plants 


Mit der Group Strategy 2026 PLUS hat sich die Südzucker-Gruppe seit letztem Jahr ehrgeizige Ziele gesetzt und einen zukunftsweisenden Veränderungsprozess eingeleitet. Südzucker verändert sich von einem Großverarbeiter agrarischer Rohstoffe zu einem führenden Partner für pflanzenbasierte Lösungen für eine lebenswerte, gesunde und nachhaltige Welt. Die Unternehmensgruppe wird noch innovativer, kundennäher und konsequenter auf Nachhaltigkeit und profitables Wachstum ausgerichtet.
Zur Bearbeitung der strategischen Handlungsfelder wurden zahlreiche Fokusinitiativen gestartet. Inzwischen wurden vier Themenfelder definiert, die in der gesamten Unternehmensgruppe vorrangig vorangetrieben werden. Im Mittelpunkt stehen der Ausbau des Geschäftsfelds Proteine und Aufbau des neuen Geschäftsfelds biobasierte Chemikalien sowie die Erarbeitung und Umsetzung der Digitalisierungs- und der Nachhaltigkeitsstrategie.

Kontakt

Head of Corporate Public Relations & Affairs

Dr. Dominik Risser

+49 621 421-428
Bild- und Logomaterial von Südzucker Zur Datenbank
Kontakt