Südzucker rechnet mit weiterem Ergebnisrückgang und reduziert Dividende

Mannheim, 21.05.2015 327.76 kB

Die Südzucker AG, Mannheim, erzielte im Geschäftsjahr 2014/15 (1. März 2014 bis 28. Februar 2015) einen Konzernumsatz von rund 6,8 (Vorjahr: 7,5) Milliarden Euro. Das operative Konzern-ergebnis ging erwartungsgemäß deutlich auf rund 181 (Vorjahr: 622) Millionen Euro zurück. Dem Ergebnisrückgang in den Segmenten Zucker und CropEnergies stand ein Anstieg des operativen Ergebnisses des Segments Spezialitäten gegenüber. Das operative Ergebnis des Segments Frucht lag auf dem guten Vorjahresniveau. Das Ergebnis aus Restrukturierung und Sondereinflüssen beträgt rund -44 (Vorjahr: -116) Millionen Euro. Es beinhaltet unter anderem Restrukturierungsaufwendungen zur Reduzierung von Verwaltungskosten in Tienen, Belgien, die Schließung der Raffination am Standort Marseille, Frankreich, die vorübergehende Stilllegung der CropEnergies-Bioethanolanlage in Wilton, Großbritannien, sowie in Österreich die Konzentration der Fruchtzubereitungsproduktion auf einen Standort.

Die Eckdaten des Geschäftsjahrs 2014/15 wie auch die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 wurden bereits am 10. April 2015 als Ad-hoc-Meldung vorab veröffentlicht. Schon im Oktober 2014 und Januar 2015 wurde im Rahmen der Quartalsveröffentlichungen auf die zu erwartende weitere Verschlechterung des operativen Ergebnisses im Segment Zucker und die anhaltend schwierige Ergebnissituation im Segment CropEnergies im Geschäftsjahr 2015/16 hingewiesen. Dies ist vor allem auf die weiterhin unbefriedigende Erlössituation im europäischen Zucker- und Ethanolmarkt zurückzuführen.

Prognose für laufendes Geschäftsjahr 2015/16

Südzucker rechnet unverändert für das Geschäftsjahr 2015/16 mit einem Rückgang des Konzernumsatzes auf rund 6,0 bis 6,3 Milliarden Euro und einem deutlichen Rückgang des operativen Konzernergebnisses auf rund 50 bis 150 Millionen Euro. Hierbei wird auch das operative Konzernergebnis für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2015/16 deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen. Trotz des anhaltend schwierigen Umfelds bestätigt Südzucker die Mittelfristprognose für das operative Konzernergebnis von rund 550 Millionen Euro.

Dividendenvorschlag halbiert

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen – wie bereits in der gestrigen Ad-hoc-Mitteilung veröffentlicht – der am 16. Juli 2015 stattfindenden Hauptversammlung eine Dividende von 0,25 (Vorjahr: 0,50) Euro je Aktie zur Beschlussfassung vor. Dieser Dividendenvorschlag trägt der rückläufigen Ergebnisentwicklung Rechnung. Auf der Grundlage von 204,2 (Vorjahr: 204,2) Millionen ausstehenden Stückaktien ergibt sich eine Ausschüttungssumme in Höhe von 51 (Vorjahr: 102) Millionen Euro.

Deutlich gesunkene Quotenzuckererlöse belasten das Segment Zucker

Der drastische Verfall der Erlöse für Quotenzucker im Verlauf des Geschäftsjahres 2014/15 war die wesentliche Ursache für den Rückgang des Umsatzes um 17 Prozent auf 3.228 (Vorjahr: 3.901) Millionen Euro. Darüber hinaus verstärkten ebenfalls niedrigere Erlöse beim Export von Nichtquotenzucker den Effekt, so dass der insgesamt gestiegene Zuckerabsatz dies bei weitem nicht kompensieren konnte. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Einbruch des operativen Ergebnisses auf 7 (Vorjahr: 437) Millionen Euro wider.

Der Rückgang der Quotenzuckererlöse war im ersten Halbjahr 2014/15 zunächst von den süd- und osteuropäischen Märkten geprägt. Mit Beginn des Zuckerwirtschaftsjahres 2014/15 im Oktober 2014 wirkte sich der Erlösrückgang auch in den übrigen EU-Märkten voll aus.

Rekordrübenernte konnte weitgehend problemlos verarbeitet werden

Neben einer leicht erhöhten Anbaufläche führte insbesondere der bei allen Gruppenunternehmen zum Teil wesentlich höhere Rübenertrag zu einer Gesamtrübenmenge von 34,0 (Vorjahr: 27,2) Millionen Tonnen. Die Verarbeitung dieser Rekordernte zu 5,0 (Vorjahr: 4,3) Millionen Tonnen Zucker verlief weitgehend problemlos und dauerte im Durchschnitt aller Fabriken 127 (Vorjahr: 102) Tage bei Kampagnelängen zwischen 85 Tagen im Werk Strzyżów, Polen, und 177 Tagen im Werk Leopoldsdorf, Österreich. Trotz der langen Kampagne hielten sich die Störungen in Grenzen und führten nur selten zu längeren Stillständen der Produktion.

Segment Spezialitäten kann bei reduzierten Kosten operatives Ergebnis steigern

Im Segment Spezialitäten reduzierte sich der Umsatz gegenüber Vorjahr leicht auf 1.724 (Vorjahr: 1.740) Millionen Euro. Dies ist insbesondere dem insgesamt rückläufigen Erlösniveau geschuldet. Demgegenüber konnte das operative Ergebnis deutlich auf 120 (Vorjahr: 85) Millionen Euro gesteigert werden, da die Effekte aus geringeren Erlösen durch rückläufige Kosten mehr als ausgeglichen werden konnten. Zu diesem Ergebniszuwachs trugen alle Divisionen bei.

Rückläufige Ethanolerlöse belasten das Segment CropEnergies weiter

Der Umsatz im Segment CropEnergies konnte aufgrund der Ausweitung der Absatzmengen bei Ethanol sowie Lebens- und Futtermitteln weiter auf 764 (Vorjahr: 720) Millionen Euro gesteigert werden. Höhere Absatzmengen und rückläufige Nettorohstoffkosten konnten die Belastungen aus den gegenüber Vorjahr deutlich rückläufigen Bioethanolerlösen nur in begrenztem Umfang kompensieren, so dass sich das operative Ergebnis im Geschäftsjahr 2014/15 deutlich auf -11 (Vorjahr: 35) Millionen Euro reduzierte. Die niedrigen Ethanolerlöse und die ungewisse Ethanolpreisentwicklung in Europa führten letztendlich zu der vorübergehenden Stilllegung der Bioethanolfabrik am Standort Wilton, Großbritannien.

Segment Frucht mit Ergebnis auf Vorjahresniveau bei rückläufigem Absatz

Rückläufige Erlöse und geringere Absatzmengen bei Fruchtsaftkonzentraten, aber auch leicht unter dem Vorjahr liegende Erlöse bei Fruchtzubereitungen, führten im Segment Frucht zu einem Umsatzrückgang auf 1.062 (Vorjahr: 1.172) Millionen Euro. Allerdings konnten die Belastungen aus den rückläufigen Erlösen und Absatzvolumina durch ebenfalls gesunkene Kosten sowie die eingeleiteten Sparmaßnahmen kompensiert werden, so dass das operative Ergebnis mit 65 (Vorjahr: 65) Millionen Euro auf Vorjahresniveau lag.

Anzahl Mitarbeiter leicht erhöht

Die Anzahl der Mitarbeiter in der Südzucker-Gruppe hat sich auf insgesamt 18.460 (Vorjahr: 18.186) erhöht. Im Segment Frucht stieg die Anzahl der Mitarbeiter durch saisonale Einflüsse um rund drei Prozent auf 5.519 (Vorjahr: 5.371), in den anderen Segmenten waren nur leichte Veränderungen zu verzeichnen.

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