Südzucker mit geringerer Dividende bei verhaltener Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr 2014/15

Mannheim, 15.05.2014 211.19 kB

Die Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt, Mannheim, erzielte im Geschäftsjahr 2013/14 (1. März 2013 bis 28. Februar 2014) einen Konzernumsatz von 7.735 (Vorjahr: 7.879) Millionen Euro. Das operative Konzernergebnis ging erwartungsgemäß – nach dem außergewöhnlich guten Vorjahr – deutlich auf 658 (Vorjahr: 972) Millionen Euro zurück. Ergebnisrückgängen in den Segmenten Zucker, Spezialitäten und CropEnergies stand wie erwartet ein Anstieg des operativen Ergebnisses im Segment Frucht gegenüber. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) reduzierte sich deutlich auf 543 (Vorjahr: 955) Millionen Euro. Darin enthalten ist ein Ergebnis aus Restrukturierung und Sondereinflüssen in Höhe von minus 115 Millionen Euro, welches maßgeblich durch den Aufwand aus der Bußgeldzahlung im Rahmen des deutschen Kartellverfahrens und den Ertrag aus der Rückerstattung der zu viel entrichteten Produktionsabgaben in den Zuckerwirtschaftsjahren 2001/02 bis 2005/06 beeinflusst wurde.

Dividende von 0,50 Euro je Aktie

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der am 17. Juli 2014 stattfindenden Hauptversammlung eine Dividende von 0,50 (Vorjahr: 0,90) Euro je Aktie zur Beschlussfassung vor. Im Vorjahr war die Dividende um 0,20 Euro je Aktie aufgrund der außergewöhnlich erfolgreichen Geschäftsentwicklung angehoben worden, das Ergebnis je Aktie belief sich seinerzeit auf 3,08 Euro. Im Geschäftsjahr 2013/14 sank das Ergebnis je Aktie auf 1,38 Euro. Der Dividendenvorschlag berücksichtigt gleichermaßen das erzielte Ergebnis sowie den Cashflow und die künftige Unternehmensentwicklung. Auf der Grundlage von 204,2 (Vorjahr: 204,2) Millionen ausstehenden Stückaktien ergibt sich eine Ausschüttungssumme in Höhe von 102,1 (Vorjahr: 183,8) Millionen Euro.

Segment Zucker mit Umsatz- und Ergebnisrückgang

Im Segment Zucker ging der Umsatz auf 3.961 (Vorjahr: 4.232) Millionen Euro zurück. Nach dem Rekordergebnis 2012/13 sank das operative Ergebnis wie erwartet deutlich auf 436 (Vorjahr: 708) Millionen Euro. Die Geschäftsentwicklung war besonders in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres von zunehmend stärker sinkenden Erlösen für Quotenzucker aufgrund hoher EU-Vorratsbestände und deutlich rückläufiger Weltmarktpreise geprägt. Ergebnisbelastend wirkten sich im ersten Geschäftshalbjahr die in der Kampagne 2012 gestiegenen Rohstoffkosten und Belastungen aus der kürzeren Kampagne infolge der geringeren Ernte 2012 aus.

In den 29 Zuckerfabriken und drei Raffinerien ging die Gesamtzuckererzeugung auf rund 4,7 (Vorjahr: 4,9) Millionen Tonnen leicht zurück. Bei einer auf 396.000 (Vorjahr: 422.000) Hektar reduzierten Anbaufläche konnte mit 68,9 (Vorjahr: 68,1) Tonnen/Hektar ein durchschnittlicher Rübenertrag erzielt werden. Die Verarbeitungsdauer in den Zuckerfabriken verringerte sich auf 102 (Vorjahr: 112) Kampagnetage.

Segment Spezialitäten: hohe Rohstoffkosten belasten Ergebnis

Der Umsatz des Segments Spezialitäten lag mit 1.882 (Vorjahr: 1.862) Millionen Euro leicht über Vorjahresniveau. Dieser Zuwachs ist auf gestiegene Absatzmengen, unter anderem durch die Inbetriebnahme der Weizenstärkeanlage in Pischelsdorf/Österreich im Juni 2013, zurückzuführen. Gegen Ende des Geschäftsjahres zeigten sich in der Division Stärke – insbesondere bei Bioethanol und Verzuckerungsprodukten – deutlich und zunehmend rückläufige Erlöse.

Der Rückgang des operativen Ergebnisses im ersten Halbjahr infolge der hohen Rohstoffpreise, die nicht vollständig an den Markt weitergegeben werden konnten, konnte im zweiten Halbjahr nicht vollständig ausgeglichen werden, so dass das operative Ergebnis mit 122 (Vorjahr: 132) Millionen Euro wie erwartet unter Vorjahr lag.

Segment CropEnergies erhöht Kapazität durch Integration Ensus deutlich

Im Juli 2013 hat CropEnergies den britischen Bioethanolhersteller Ensus Limited, Wilton/Großbritannien, übernommen. Ensus betreibt im Nordosten Englands eine der größten Bioethanolanlagen Europas mit einer Kapazität von jährlich 400.000 Kubikmeter Bioethanol und 350.000 Tonnen getrocknetem Eiweißfuttermittel. Damit verfügt CropEnergies nun über eine jährliche Produktionskapazität von rund 1,2 Millionen Kubikmeter Bioethanol sowie über 1 Millionen Tonnen Lebens- und Futtermittel und ist damit einer der führenden Hersteller in Europa.

Der Umsatz im Segment CropEnergies hat sich erfreulich entwickelt und konnte auf 720 (Vorjahr: 645) Millionen Euro gesteigert werden. Deutlich zunehmend rückläufige Ethanolerlöse im Verlauf der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres wurden durch höhere Erlöse für Lebens- und Futtermittel sowie insbesondere den gestiegenen Ethanolabsatz mehr als ausgeglichen. Das operative Ergebnis lag – nach einem Rekordergebnis in 2012/13 – dagegen mit 35 (Vorjahr: 87) Millionen Euro erwartungsgemäß deutlich unter dem Vorjahr. Dieser Rückgang basiert auf rückläufigen Margen infolge gestiegener Nettorohstoffkosten bei gleichzeitig insbesondere im letzten Quartal drastisch fallenden Ethanolerlösen. Darüber hinaus ist das operative Ergebnis durch Kosten für die Inbetriebnahme der Bioethanolanlage Ensus sowie Belastungen infolge des Hochwassers in Zeitz im Juni 2013 beeinflusst.

Segment Frucht mit Umsatz- und deutlichem Ergebnisanstieg

Der Umsatz im Segment Frucht konnte – trotz des Rückgangs der Erlöse im zweiten Halbjahr – insgesamt auf 1.172 (Vorjahr: 1.140) Millionen Euro gesteigert werden; auch das operative Ergebnis verbesserte sich deutlich auf 65 (Vorjahr: 45) Millionen Euro. Gründe dafür waren der Absatzzuwachs in der Division Fruchtsaftkonzentrate durch die erstmalig ganzjährige Konsolidierung der AUSTRIA JUICE GmbH sowie in der Division Fruchtzubereitungen eine starke Absatzentwicklung in allen wesentlichen Regionen.

Anzahl Mitarbeiter

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/14 hat sich die Anzahl der im Durchschnitt beschäftigten Mitarbeiter mit insgesamt 18.459 (Vorjahr: 17.940) um knapp drei Prozent erhöht. Bedingt durch die Akquisition des britischen Bioethanolherstellers Ensus ist die Zahl der Beschäftigten im Segment CropEnergies um rund 110 auf 430 Mitarbeiter gestiegen. In den Segmenten Zucker, Spezialitäten und Frucht gab es jeweils einen leichten Zuwachs.

Prognose für laufendes Geschäftsjahr 2014/15

Für das laufende Geschäftsjahr 2014/15 wird ein Rückgang des Konzernumsatzes auf rund 7,0 (2013/14: 7,5 nach IFRS 11 Anpassung*) Milliarden Euro erwartet. Dabei wird von einem deutlich rückläufigen Umsatz im Segment Zucker, einem leicht rückläufigen Umsatz im Segment Spezialitäten, stabilen Umsätzen im Segment Frucht und einem deutlichen Anstieg des Umsatzes im Segment CropEnergies ausgegangen.

Die im November und Dezember 2013 sowie Februar 2014 im Rahmen von Ad-hoc-Mitteilungen publi-zierte Erwartung einer zunehmenden Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds in den europäischen Zucker- und Bioethanolmärkten hat sich bestätigt und weiter verstärkt. Wie mit der Ad-hoc-Mitteilung vom 8. April 2014 veröffentlicht, wird ein deutlicher Rückgang des operativen Konzernergebnisses auf rund 200 (2013/14: 622 nach IFRS 11 Anpassung*) Millionen Euro erwartet. Maßgeblich dafür sind deutlich rückläufige Ergebnisse in den Segmenten Zucker und CropEnergies. Südzucker rechnet darüber hinaus mit einem moderat rückläufigen Ergebnis im Segment Spezialitäten. Im Segment Frucht wird von einer stabilen Ergebnisentwicklung ausgegangen. Das operative Konzernergebnis für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2014/15 wird deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen.

*Nach Anpassung an IFRS 11 sind ab 2014/15 die bisher quotal einbezogenen Gemeinschaftsunternehmen künftig at Equity einzubeziehen. Diese Änderung erfolgt retrospektiv; entsprechend wurde der Ausweis des Vorjahres 2013/14 angepasst.

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